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Nun, ich glaube, man wird es mir nicht verübeln, wenn ich ehrlich zugebe, das ganze Geraffel schon eine Weile nicht mehr wirklich zu durchblicken.
Aber, DRM hat mit großer Sicherheit gar nichts mit der Konsole und deren Auflösung zu schaffen.
Wozu braucht man denn überhaupt einen Grafik-Treiber?
Natürlich, es hat etwas mit Grafik zu tun, aber das ist ein Begriff, der ähnlich konfus ist, wie "Liebe" oder "Friede" oder "Freiheit", er wird oft sehr unterschiedlich benutzt.
In unseren PCs arbeiten Grafik-Karten, die auf der einen Seite mit dem Monitor verbunden sind und auf der anderen Seite mit dem Motherboard. Über das Motherboard können Daten sehr schnell mit dieser Karte ausgetauscht werden. Wenn ein Betriebssystem die richtigen Begriffe benutzt, kann es mit Hilfe dieser Karte etwas auf einem Monitor ausgeben.
Die Grafikkarten beherrschen in der Regel eine Art Grundsprache, die auf einem niedrigen Niveau benutzt werden kann, um darüber zB Text auszugeben. Im Konsolen-Modus wird so eine Grundsprache benutzt. Hierzu braucht es keinen eigenen Grafik-Treiber, weil, was dazu benötigt wird, im Betriebssystem schon eingebaut ist. In FreeBSD wurde mit UEFI-Boot ein neuer Konsolenmodus eingebaut und während des Bootvorgangs ändert sich dann die Auflösung, wenn, die entsprechende Grafik erkannt und unterstützt wird.
Will man aber einen Fenstermanager benutzen und Desktops anzeigen, braucht man zusätzliche Software. Hier kommt zunächst der klassische X-Server ins Spiel. Er stellt eine Schnittstelle zwischen den Clients und der Grafikkarte dar. Clients sind Anwendungen, wie etwa der Fenstermanager. Damit der X-Server nun mit der GraKa in der korrekten Sprache reden kann, verlässt er sich auf Treiber, die wiederum nicht direkter Bestandteil des X-Servers sind, sondern fast immer als zusätzliche SW installiert werden müssen. Es gibt wiederum einige Treiber, die eine Art Grundsprache benutzen und von nahezu allen Karten verstanden werden. Ein solcher Treiber ist etwa der
VESA,
Code:
> pkg search vesa
xf86-video-vesa-2.5.0_3 X.Org vesa display driver
Mit diesem Treiber kann also beinahe jeder GraKa eine grafische Darstellung unter X entlockt werden, es können Fenster gezeichnet werden, Filme abgespielt etc. Es ist aber eben eine Grundsprache und spezielle Eigenschaften einer GraKa werden davon nicht erfasst.
Ähnlich ist es mit dem
SCFB,
Code:
> pkg search scfb
xf86-video-scfb-0.0.7_2 X.Org syscons display driver
Siehe auch
hier.
Will man aber die Sprache der GraKa noch besser benutzen, braucht man einen entsprechend genauen Treiber. Hier kommt dann etwa der nvidia-driver ins Spiel. Dieser Treiber stellt nicht nur eine Art Wörterbuch zum Umgang mit der Karte dar, sondern er beinhaltet einen ganzen Laden voller Beschleuniger. Zusammengefasst wird das in der Paketebeschreibung:
Code:
NVidia graphics card binary drivers for hardware OpenGL rendering
. Damit der Xserver beim Start die HW richtig erkennen und die Konfiguration der einzelnen Komponenten auch passend vornehmen kann, müssen die gelieferten Kernel-Module zuvor geladen sein.
Hat man dies, erhält der X-Server also wesentlich besseren Zugriff auf die Möglichkeiten der GraKa, als wenn man nur einen Vesa-Treiber benutzt.
Aber, immer noch nicht auf alle möglichen Teile, die eine moderne GraKa so bietet. Es fehlt der Zugriff auf die HW der 3D-Beschleunigung, was allerdings eine etwas zu starke Vereinfach ist, uns aber nun mal genügen soll.
Das bedeutet also nicht mal unbedingt, dass man keine 3D-Effekte bekommen kann (wobei ich hier besonders unsicher bin), aber wenn man die erhält, müssen sie aufwändig berechnet werden und können nicht einfach von der dafür eigens vorhanden HW erzeugt werden.
Wenn man nun aber das passende drm-Modul zu seinem Grafik-Treiber auch geladen hat, dann kan dies vom X-Server berücksichtigt werden und damit der Zugriff auf diese HW-Komponenten ebenfalls ermöglicht werden.
Braucht mal also DRM?
Offenbar nicht.
Aber.
Wenn man 3D-Effekte haben möchte, macht es zumindest Sinn, ja, bei manchen SW-Lösungen wird es geradezu vorausgesetzt, das man DRM benutzt. Hierzu habe ich allerdings keine eigene Erfahrung, doch gelesen, dass Wayland und Sway darauf setzen und ich weiß, dass immer mehr DesktopEnvironments Fenstermanager eingebaut haben, die ebenfalls darauf setzen.
Und dabei muss aber dann auch der Hinweis kommen, dass DRM eben mehr bedeutet, als nur 3D-Effekte. Der komplette Zugriff auf die GraKa wird damit anders gemanged und deshalb können Störungen hier auch ganz bedeutsame Folgen haben. Und es ist nun nicht etwa so, dass man mit DRM grundsätzlich irgndwie ein schnelleres System bekäme. Für die meisten Anwendungen dürfte man gar keinen Unterschied bemerken.
Deshalb ziehe ich für mich selbst den Schluss, dass ich darauf auch gut verzichten kann, wenn es mir Probleme macht, dass ich aber nicht darauf verzichten muss, wenn es ordentlich funktioniert. Weil NVIDIA hier offenbar nicht mehr so toll mit FreeBSD kooperiert, kann es da womöglich eher zu Problemen kommen, als mit Karten anderer Hersteller.