Frage zur Verteilung der Netzwerkbandbreite auf die Anfragen (1 Job blockiert den Rest)

serie300

Well-Known Member
Eine Anwenderfrage zu Netzwerk Anfragen Verteilung:
Angeregt durch einen anderen Beitrag in diesem Forum habe ich ollama installiert und ausprobiert (Läuft). Und während ollama sich 4.7GB Daten gezogen hat dachte ich mir "Surf ein bisschen im Internet.". Ging aber nicht. Anscheinend hat der Download sich die gesamte Netzwerkbandbreite gekrallt (habe eine 25MBit Verbindung nach draussen). Jetzt meine Frage: Eigentlich müßte doch FreeBSD über einen Scheduler die verschiedenen Netzwerk Anfragen verteilt bedienen und nicht einer Applikation / Verbindung alles hinwerfen. Das geht ja bei dedizierten Servern auch nicht.
Wie wird das gehandhabt und gibt es sowas wie 'nice' für das Netzwerk ?
 
Nein sowas wird normal nicht gemacht. Bzw. nicht in der Form wie du dir das vorstellst. Das "nice" für Netzwerke ist QoS, kannst du theoretisch direkt am System laufen lassen (zB mit pf) oder aber direkt im Router für das ganze Netz. Auf dedizierten Server gibt es entweder eh nur einen relevanten Dienst - eine Anwendung selbst kann dann durchaus gleichberechtigt Verteilen, zB ein Webserver auf alle seine Clients, es steht davor noch Loadbalancer/Appliances/whatever oder man regelt das wirklich am Server mit der Firewall und Limits oder QoS.

Nachtrag
Du kannst aber bei vielen Programmen natürlich selbst die Bandbreite begrenzen, das wäre ev. die einfachste Lösung.
 
Zumal der einzelne PC ja auch garnicht weiß ob er nun die Gigabit (oder so) zum Router voll auslasten darf oder nicht.

Wenn muss man das am Router einstellen.

Wenn allerdings "gar kein surfen" mehr so richtig möglich ist, läuft auf dem Router aber tendenziell auch irgendwas nicht so ganz perfekt, oft gibt es etwas das versucht andere Clients auch mal zwischendrinn etwas Bandbreite abzugeben.
 
Das Stichwort ist Congestion Control. Das Thema ist komplex - https://en.wikipedia.org/wiki/TCP_congestion_control - aber simpel gesagt ist die 25 MBit/s Leitung mit wahrscheinlich nochmal deutlich niedrigerem Upstream langsamer als das auf beiden Seiten umgebende Netzwerk. Die Pakete kommen mit 1 Gbit/s oder mehr angerauscht, stauen sich vor dem Flaschenhals 25 Mbit/s Verbindung, die Congestion Control aller Gegenseiten greift und alle, bis auf der größte Schreihals in Form deines Downloads, drosseln sich bis zum Nahestillstand. Da können beide Seiten, also dein Router oder der ISP, mit Traffic Shaping gegenan arbeiten, indem sie einzelne TCP-Verbindungen relativ zur genutzten Gesamtbandbreite begrenzen.
 
Wohnort Deutschland (oder auch Österreich).
Im Ernst? Also ich hatte schon mal gehört, dass es in manchen ländlichen Gegenden in Deutschland an guten Internetverbindungen mangeln soll, aber so schlimm? Tut mir leid, dass das dem Threadsteller nicht weiterhilft, aber gibt es da so eine Art Übersicht / Informationen / Artikel zur Situation in Deutschland?
 
Im Ernst? Also ich hatte schon mal gehört, dass es in manchen ländlichen Gegenden in Deutschland an guten Internetverbindungen mangeln soll, aber so schlimm? Tut mir leid, dass das dem Threadsteller nicht weiterhilft, aber gibt es da so eine Art Übersicht / Informationen / Artikel zur Situation in Deutschland?

Ich hab mitten in Bremen, einer Großstadt, nicht weit von Zentraum beruflich einen Standort mit offiziell 6Mbit ADSL - in wirklichkeit synchronisiert der sich eher mit 3 down und 0,5 up Mbit
 
So wenig? Wie ist das heutzutage noch möglich?
Das ist Deutschland, wir lesen hier nur E-Mails, TageSSchau in einfacher Sprache sowie Wettervorhersage und das braucht wenig bis gar keinen Upload. Ich bin z.B. mit nur 10MBit Upload bestraft und für ländlich ist das noch gütig.

gibt es da so eine Art Übersicht / Informationen / Artikel zur Situation in Deutschland?
Da brauchts keine Übersicht, es ist ganz Gallien. Glaube 25MBit up ist nichtmal der Schnitt.

Wie wird das gehandhabt und gibt es sowas wie 'nice' für das Netzwerk ?
Stichworte ebenfalls: qos (quality of service), traffic shaping, buffer bloat

Wenn du magst, kannst du dich zu fq_codel (fair/flow queue controlled delay) mal einlesen, das deckt so ziemlich alle Wünsche ab und ist dabei noch relativ simpel.
Es gibt aber natürlich noch anderes, älteres AQM


Der Haupttrick damit sowas gut funktioniert ist, das Maximum für Upload und Download jeweils um einige KB zu unterschreiten. Also nicht einfach 25MBit setzen, sondern mal mit z.B. für den Aha-Effekt 24,5 anfangen, dann in kleinen Schrittchen hochschrauben, bis es wieder schlecht wird. Quasi wie beim CPU-Übertakten. ;)
 
So wenig? Wie ist das heutzutage noch möglich?
Ich kauf mir lieber ein Eis als eine schnellere Verbindung :-) . Möglich wäre wohl auch 1GB/s. Ist Glasfaser. Selbst ein FreeBSD Revision Update dauert jetzt mit 25MBit nicht so lange. Und alles andere (Bsdforen, Nachrichten, Youtube, Videokonferenz) ist ok. Der 4.7GB Download hat halt etwas gedauert...
Ich komme noch aus einer Zeit, wo Videokonferenz mit 8 ISDN Kanälen das NonPlus Ultra war. Wir hatten ja nichts (TM)
 
Ich kauf mir lieber ein Eis als eine schnellere Verbindung :-)
Und wegen deiner Eisdekadenz müssen andere warten, weil der Slot nicht frei wird. Denk doch mal an die Armen und Schwachen. :D

Ding Nr. 289 auf meiner "raffschned-Liste": Schnellere Leitung nicht beantragen, obwohl verfügbar. :p
 
So. Um mal mit Jugend forscht zu beginnen habe ich mir überlegt, mit einem Rechner einen großen Download mit curl oder wget zu machen und auf einem anderen Rechner Firefox zu machen, beide an den LAN Ports der Fritzbox. Damit sollte man rausbekommen, ob die der Schuldige ist.

Falls sich jetzt jemand wundert Fritzbox - Glasfaser. Ist FTTB mit einem Zyxel Teil im Keller der Wohnanlage und PPPoE von der Fritz dahin.
 
Weiterer Test: mal eine größere linux.iso bei https://easyupload.io/ hochladen, das legt hier bei mir alles lahm.
Bei asynchronen Verbindungen mit (deutlich) weniger Upload als Download ist das ACK Starvation. Die ACKs der eingehenden TCP Pakete können durch den verstopften Upstream nicht gesendet werden und damit krepiert auch der an sich freie Downstream. Dagegen hilft es im Traffic Shaper ACKs ausgehend höher zu priorisieren oder ihnen gleich ein paar Kilobit Bandbreite zu reservieren. (Bessere) Plastikrouter sollten das eigentlich von Haus aus machen...
 
curl kann auch ein --limit-rate. Ob das das (L)LAMA interessiert ist eine andere Frage.

Das Problem stellt sich bei egal wieviel Bandbreite .. runter vom Ross.
 
Die ACKs habe ich eigentlich auf prio, bei jedem anderen Hoster klappts auch soweit ohne üblen Nebeneffekt. easyupload scheint da was anders zu machen. Ich wäre geneigt zu sagen, wenn während nem upload dorthin alles sonst weiterhin gut läuft, ist man gut durchkonfiguriert aufgestellt. :D
 
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